Allgemeine Chirurgie & Viszeralchirurgie

Die 6 häufigsten Krankheitsbilder

 

Schilddrüsenknoten

Die Schilddrüse ist ein zentrales Steuerorgan und beeinflußt den Stoffwechsel unseres ganzen Körpers.  Schilddrüsenknoten treten im Laufe des Lebens bei 50 % der Bevölkerung auf: Wenn sie zu Wachstum neigen, Schluckbeschwerden verursachen oder für krankhafte Fehlfunktionen verantwortlich werden, muß die kranke Schilddrüse vom Internisten/Nuklearmediziner untersucht werden. Meisten wird dann auch eine Schilddrüsenpunktion zur Beurteilung der Zellkerne durchgeführt. Dann wird in Absprache mit dem Chirurgen die beste Therapieoption für die betroffenen Patientinnen und Patienten festgelegt.

Bei Verdacht auf Bösartigkeit einer Schilddrüsenerkrankung ist die Operation auf lange Sicht am erfolgversprechendsten.

 

Krampfadern

Krampfadern sind kosmetisch störend und verursachen oft Schwellungsgefühl der Beine, Ziehen, Schmerzen.  Frauen sind häufiger betroffen als Männer.  

Nach eingehender klinischer Abklärung und Ultraschalluntersuchung können wir entweder konservative (Kompression, Bewegungstherapie, Medikamente) oder operative (Verödung, Radiowellentherapie, Stripping) Therapiekonzepte anbieten.

 

Hämorrhoiden

Erkrankungen des Afters sind wie vor ein Tabuthema, kommen häufig vor, werden aber meist aus Scham verschwiegen.  Beschwerden wie Brennen, Juckreiz, Inkontinenz und Blutabgang – vom After ausgehend – sind im Alltag unangenehm und lästig. 

Nach entsprechender klinischer und endoskopischer Abklärung lassen sich diese lästigen Beschwerden medikamentös oder operativ, am besten durch unterbindende, nicht durch resezierende Operationsmethoden, deutlich bessern und lindern.

 

Bauchdeckenbrüche

Bruchlücken an der Leiste, im Nabelbereich oder in Narbenbereichen stellen Schwachstellen der Bauchhöhle dar und treten mit zunehmendem Alter häufiger auf, da das Bindegewebe einem Alterungsprozeß unterliegt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Mit der Größe der Brüche steigt auch die Einklemmungsgefahr für Fettgewebe und Darmschlingen. Deswegen müssen Bauchdeckenbrüche, die immer wieder Beschwerden verursachen, abgeklärt und schließlich – meistens mit Netzverstärkung – chirurgisch verschlossen werden.

 

Gallensteine

Das Gallensteinleiden ist eine häufige, oft unterschiedliche Symptome aufweisende Erkrankung. Drücken, Ziehen, Übelkeit nach dem Essen, Schmerzen im linken oder rechten Oberbauch, Schulterschmerzen rechts, Völlegefühl, Blähungen werden im Volksmund oft jahrelang als „Gastritis“ bezeichnet und behandelt.  Gallensteine werden durch eine Ultraschalluntersuchung in nüchternem Zustand diagnostiziert, eine einfache Untersuchung, die verbreitet im niedergelassenen Bereich angeboten wird.  

Die Entfernung der Gallenblase mit Steininhalt durch kleine Schnitte hat sich seit Jahrzehnten als Standardverfahren bewährt.

 

Darmpolypen

Im Rahmen der Polyp-Karzinom-Sequenz entwickeln sich manche Dickdarmpolypen zum Darmkrebs. Ziel zur Verminderung von Neuerkrankungen ist die frühzeitige Entfernung der Polypen über Darmspiegelung, noch bevor die Gewächse Beschwerden verursachen oder bösartig  entartet sind.

Die sanfte Darmspiegelung („Koloskopie“) im Dämmerschlaf wird von Sozialversicherungen auch als Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.

 

 

Die 6 häufigsten Operationen

Schilddrüsenoperation mit Darstellung Stimmbandnerv

Ein 100% exakter histologischer Befund läßt sich nur nach kompletter Entfernung und feingeweblicher Untersuchung von krankhaft verändertem Schilddrüsengewebe erzielen. Bei Verödung pathologischer Strukturen ohne Entfernung  (z.B. „Radiofrequenzablation“) kann auch einmal ein bösartiger Knoten übersehen werden.  Die Schilddrüsenoperation wird über einen so klein wie möglichen, so groß wie notwendigen Schnitt am Hals durchgeführt, intraoperativ müssen besonders wichtige Nachbarstrukturen wie der Stimmbandnerv durch „neuromonitoring“ und Nebenschilddrüsen durch Visualisierung dargestellt und geschont werden.

 

Krampfadernoperation

Operativ läßt sich das Krampfadernleiden mittels Radikaloperation in 4-Stufentechnik („klassisches Stripping“ mit Crossektomie, Perforansligatur und Entfernung von Seitenästen) oder Radiowellenverödung („VNUS closure“) in Vollnarkose beheben.  Es kommen größtenteils nur mehr kleinste Schnitte, sogenannte Stichincisionen zum Einsatz, die Wunden werden mittels steriler Pflaster versorgt.  

Aufstehen und Bewegung mit Stützstrümpfen bereits am Abend nach der Operation ist Pflicht!

 

Hämorrhoidenoperation

Beim Hämorrhoidalleiden, das sich durch Salben- und Medikamententherapie nicht mehr bessern läßt, bieten wir nach entsprechender Diagnostik (z.B. „Koloskopie“)  ein maßgeschneidertes operatives Therapiekonzept an.  Unterbindende Operationsverfahren („Gummibandligaturen, dopplergezielte HAL,RAR“)  verursachen keine offenen Wunden im Afterbereich, im fortgeschrittenen Stadium  müssen die Hämorrhoiden nach wie vor abgetragen werden. Vorfälle von Hämorrhoiden lassen sich durch die OP nach LONGO („Rektummanschetten-Schleimhautresektion“) elegant beheben.

 

Leistenbruchoperation

Leistenbrüche lassen sich mit Leistenschnitt offen oder minimal invasiv („Schlüsselloch-Technik“) verschließen. Dabei wird fast immer eine Netzverstärkung mit gewebeverträglichem Polypropylen zur Minimierung der Rezidivbildung eingesetzt.  Bereits abends nach der Operation oder am nächsten Tag ist wieder leichte Normalkost und Bewegung angesagt.

Es lassen sich auch größere Bauchdeckenbrüche nach entsprechender Abklärung in minimal invasiver Technik verschließen.

P.s. Der Allgemeinchirurgie an der EMCO-Privatklinik wurde bereits 2012 das „Zertifikat für qualitätsgesicherte Hernienchirurgie der Deutschen Herniengesellschaft“ verliehen.

 

Gallenblasenentfernung

Der Goldstandard der Gallensteinbehandlung ist die minimal invasive Entfernung der entzündlich veränderten Gallenblase mit Steininhalt. Dabei wird über kleinste Incisionen der Bauchdecke operiert, der Gallenblasengang und die Gallenblasenarterie mit Titanklipps verschlossen und die Gallenblase mit Inhalt aus dem Leberbett geschält.  Heutzutage beträgt die Umsteigerate auf offenes Vorgehen mit Rippenbogenrandschnitt lediglich 2-3 %.  Normalkost und Mobilisierung ab dem ersten postoperativen Tag ist selbstverständlich.

 

„Sanfte Koloskopie“

Als Koloskopie wird die Spiegelung des Dickdarmes mit einem fingerdicken beweglichen Gerät bis zum Übergang Dickdarm-Dünndarm bezeichnet, der Vorteil bei guter Darmentleerung: 

Gute Einsehbarkeit des Dickdarmschleimhaut, Möglichkeit zur Probenentnahme bei unklaren Tumoren oder zur Schleimhautdiagnostik,  gute Voraussetzungen zur Polypabtragung während des Eingriffs, Möglichkeit der Versorgung von Läsionen mit Klipps oder mithilfe von Argonplasmakoagulation.  Die Untersuchung führen wir praktisch immer im Dämmerschlaf durch,  also wenig bis nicht belastend für unsere Patientinnen und Patienten.  

Die Eingriffe kann ich  sowohl ambulant in der Ordination als auch im tagesklinischen setting anbieten.